ÖPNV neu denken – Pendlerkonzept umsetzen

Entsprechend der offiziellen Statistik verlassen täglich zwischen 6000 und 7000 Berufspendler unsere Stadt, um an einem anderen Ort zu arbeiten (sogenannte “Auspendler”) – bis zu 8000 Menschen kommen regelmäßig nach Fürstenwalde, um hier zu arbeiten (sogenannte “Einpendler” / Für mehr Hintergründe gehts hier zu einem interessanten interaktiven Spiegel-Online-Tool “So pendelt Deutschland”).
Unser Ziel ist es, die Rahmenbedingungen für diese Pendlerinnen und Pendler zu verbessern und auf diese Weise Fürstenwalde als Wohn- aber auch als Arbeitsstandort noch attraktiver zu machen, aber auch die bereits hier lebenden Pendler zu entlasten. Aus diesem Grund haben wir das Thema “Pendeln erleichtern” bereits mit Gründung des BFZ auf unsere Agenda gesetzt verfolgen in diesem Zusammenhang folgende konkrete Ansatzpunkte:

Der öffentliche Nahverkehr muss attraktiver werden!

Wir setzen auf einen Mix aus drei Maßnahmen:

  • Zum einen muss die Frequenz auf einzelnen Buslinien in der Stadt Fürstenwalde erhöht werden. Denn es gibt es Haltestellen, an denen nur alle eins-zwei Stunden ein Bus hält – das ist deutlich zu wenig!
  • Zum anderen müssen einzelne Linienführungen angepasst werden und neue Linien müssen hinzu kommen. Denn nur wohnortnahe Haltestellen motivieren dazu, den Bus zu nutzen.
  • Schließlich müssen die Busse (nicht nur vereinzelt) auch regelmäßig vor 5:30 und nach 20 Uhr verkehren.

Auf diese Weise wollen wir die Bereitschaft zur Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs von Personen, die selbst in Fürstenwalde wohnen (und nicht aus umliegenden Orten zum Bahnhof pendeln), steigern. Werden diese Verbindungen verstärkt in Anspruch genommen, trägt das zur Entzerrung der Parkplatzsituation am Bahnhof bei. Außerdem wird die Innenstadt gleichzeitig vom Verkehr entlastet, dadurch kommt es zu einer geringeren Geräusch- und Abgasbelastung.

Wir schlagen die Einrichtung von Park&Ride-Parkplätzen an den Einfahrtsstraßen von Fürstenwalde vor!

Unsere Idee, sieht an den in der Karte gekennzeichneten Stellen insbesondere an der Fürstenwalder Peripherie, die Errichtung von Park&Ride-Parkplätzen vor. Von diesen Parkplätzen könnten die Pendlerinnen und Pendler aus dem Umland mit Shuttle-Direkt-Bussen in kürzester Zeit auf direktem Wege zum Bahnhof transportiert werden.
Dieses Konzept kann natürlich nur unter den zentralen Erfolgsvoraussetzungen funktionieren:
1. Die Shuttlebusse benötigen weniger als 10min zum Bahnhof.
2. Die Verbindungszeiten der Shuttlebusse sind exakt auf die Abfahrts- und Ankunftszeiten der Züge (auf jeden Zug!) abgestimmt.

Fahrradparkhaus am Bahnhof und sichere Fahrradboxen am Bahnhof Süd
Wem ist das nicht schon einmal passiert: man kommt nach einem stressigen Tag mit dem Zug – womöglich sogar verspätet – in Fürstenwalde an und muss feststellen, dass das Fahrrad entweder beschädigt wurde oder gar nicht mehr dasteht. Entweder eigene Erfahrungen oder die Befürchtungen vor diesem Szenario, hindern bis zu einem Viertel derjenigen, die täglich mit dem Auto zum Bahnhof fahren, davor, aufs Fahrrad umzusteigen. Das ergaben verschiedene Umfragen die im Auftrag der Stadt, und des VBB durchgeführt wurden sowie unsere eigene BFZ-Umfrage am Fürstenwalder Bahnhof aus dem Jahr 2014 (nicht repräsentativ).

Vor diesem Hintergrund setzen wir uns für die Errichtung des Fahrradparkhauses am Bahnhof und von sicheren Fahrradboxen am Bahnhof Süd ein. Zudem muss der Bahnhof in Süd spätestens mit der Fertigstellung des Bildungscampus des Kreises an der Beeskower Chaussee ertüchtig werden. Die Erreichbarkeit ist zur Zeit ungenügend und neben Abstellmöglichkeiten für Fahrräder fehlt es an Stellplätzen für Pkw. Wir konnten hier aber auch schon in der Vergangenheit erste Erfolge verbuchen: auf Antrag des BFZ hat die Stadtverordnetenversammlungim Frühjahr 2017 die Errichtung von Fahrradboxen am Bahnhof und im Domumfeld beschlossen. Nachdem die Stadtverwaltung daraufhin vorgeschlagen hatte, zunächst nur 10 Fahrradboxen als “Modellversuch” zu errichten, hat die Stadtverordnetenversammlung am 18. Oktober 2018 hat auf unseren Antrag hin beschlossen, mit mindestens 50 Fahrradboxen am Fürstenwalder Bahnhof zu starten.